Spielerschutz­organisation GambleAware reagiert auf Beschwerde

Posted on: 21/05/2024, 09:51h. 

Last updated on: 21/05/2024, 09:51h.

Die britische Spielerschutzorganisation GambleAware hat zur einer bereits im März eingereichten Beschwerde Stellung genommen. In der Beschwerde hatte die Organisation Good Law Project GambleAware vorgeworfen, nicht ausreichend über die Gefahren des Glücksspiels aufzuklären.

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Im Zentrum der Kritik an GambleAware steht unter anderem die Finanzierung durch die Glücksspielbranche. (Bild: Pixabay/Greg Montani)

Nun reagierte GambleAware-CEO Zoë Osmond auf die Kritik, die mit „ungenauen“ und „irreführenden Behauptungen“ einhergehe.

Kritik an der Finanzierung durch die Glücksspielbranche

Im März hatte die Organisation Good Law Project Beschwerde gegen GambleAware bei der Charity Commission als Aufsichtsstelle für Wohltätigkeitsorganisationen eingereicht. Die Spielerschutzorganisation, so heißt es in dem Statement, komme ihrem Ziel nicht nach. Dieses bestehe in der Aufklärung über und der Verhinderung von Glücksspielschäden.

Als Grund hierfür führte das Good Law Project enge Verbindungen von GambleAware zur Glücksspielbranche an. So heißt es in der Beschwerde:

Kurz gesagt, die langjährigen Verbindungen von GambleAware zur Branche, die sich am deutlichsten (aber nicht ausschließlich) bei der Finanzierung durch die Branche zeigen, haben dazu geführt, dass alle Aktivitäten von GambleAware auf der Akzeptanz des Glücksspielkonzepts der Branche beruhen […].

Alternative Ansätze, die den Branchenpraktiken kritisch gegenüberstehen, beachte GambleAware nicht. Somit folge die Organisation dem Narrativ, dass Glücksspiel gesund und unvermeidlich sei und die Spieler lediglich in verantwortungsvollem Spielverhalten geschult werden müssten.

Forderungen nach gesetzlicher Abgabe der Glücksspielanbieter

In ihrer Antwort auf die Beschwerde dementierte GambleAware nicht nur die vom Good Law Project angeführten Kritikpunkte. Osmond erklärte auch, die durch die Beschwerde hervorgerufenen Negativschlagzeilen könnten schädliche Auswirkungen auf die Arbeit der Spielerschutzorganisation haben. GambleAware gehe fest davon aus, dass die Charity Commission der Beschwerde nicht stattgeben werde.

In ihrem aktuellen Statement [Seite auf Englisch] erklärte GambleAware-CEO Osmond:

Die Finanzierung durch die Glücksspielbetreiber bleibt die wichtigste Finanzierungsquelle für die Prävention, Behandlung und Erforschung von Glücksspielschäden. Viele Wohlfahrtsverbände und Organisationen erhalten diese Mittel von der Gambling Commission. Wir glauben, dass die Glücksspielbranche zur Verantwortung gezogen werden sollte, um einen finanziellen Beitrag zu den lebenswichtigen Diensten zur Verhinderung von Glücksspielschäden zu leisten, weshalb wir uns konsequent für eine gesetzliche Abgabe eingesetzt haben.

Der gesetzlich verankerte Beitrag, der prozentual von den Glücksspielbetreibern geleistet werden soll, gehört auch zu den von der Regierung vorgeschlagenen Änderungen der Glücksspielregulierung. Ob dieser tatsächlich eingeführt werden wird, wird sich in den kommenden Wochen zeigen. Dementsprechend könnte auch der Diskussion um die Finanzierung von Wohltätigkeitsorganisationen wie GambleAware in Zukunft der Wind aus den Segeln genommen werden.